Pastoraler Raum

Vorstellung
Begriffserklärung
TransparenzNeues aus dem Pastoraler Raum

Stand der Entwicklungsphase des Pastoralen Raums Im vergangenen September haben wir den zweiten Jahrestag der Eröffnung unseres pastoralen Raums gefeiert. Auf dem Weg zur neuen Pfarrei sind wir gut vorangekommen. Der Pastoralausschuss hat mit Unterstützung zahlreicher weiterer Gemeindemitglieder in fünf Arbeitsgruppen an Entwürfen für wichtige Teile des Pastoralkonzepts gearbeitet. Zwei Entwürfe (Kinder- und Jugendpastoral, Offenheit der Gemeinde) wurden angenommen. Zu den Themen Liturgie- und Gottesdienstformen, Sorge für Senioren und für Kranke sowie Öffentlichkeitsarbeit sind die Beratungen noch im Gang. Der Pastoralausschuss plant in seinen nächsten Sitzungen (zunächst am 3. März) hierzu die Textentwürfe zu verabschieden. Dabei werden Ziele für die nächsten fünf Jahre formuliert und erste konkrete Schritte zur Umsetzung festgelegt. Wenn alle fünf Teile in einem ersten Durchgang vom Pastoralausschuss gebilligt sind, werden sie vor der endgültigen Verabschiedung in den Gemeinden zur Diskussion gestellt, um Anregungen und Kritik auf möglichst breiter Basis aufnehmen zu können. Ein wichtiger Bestandteil des Pastoralkonzepts ist die Wahl des Patroziniums für die neue Pfarrei. Dazu wurde im Zusammenhang mit den Kirchenvorstandswahlen im November ein Stimmungsbild in den Gemeinden erbeten. Das Ergebnis war in einer Hinsicht sehr deutlich: 251 der abgegebenen 359 Stimmen, das heißt, 70 % sprachen sich für Maria als Patronin der neuen Pfarrei aus. Dagegen gab es keinen klaren Favoriten für einen konkreten Marientitel, wobei die Präferenzen eher von einem gewissen „Lokalpatriotismus“ geprägt waren: 47 Stimmen für „Mutter vom Guten Rat“ kamen fast ausschließlich aus der Pfarrei Mater Dolorosa, 66 Stimmen für „Maria im Felde“ ganz überwiegend aus der Pfarrei Vom guten Hirten. Der Pastoralausschuss hat deshalb in seiner Sitzung am 24. November 2019 einstimmig beschlossen, dem Herrn Erzbischof „St. Maria“ ohne Titelzusatz als Patronat für unsere Pfarrei vorzuschlagen. Das fertige Pastoralkonzept muss bis spätestens Ende dieses Jahres (2020) beim Erzbischöflichen Ordinariat (EBO) eingereicht werden, damit der Zeitplan für die Gründung der neuen Pfarrei, die nunmehr zum 1.1.2022 stattfinden soll, eingehalten werden kann. Die Verschiebung des ursprünglich vorgesehenen Termins ist vor allem darauf zurückzuführen, dass nach Einschätzung des EBO die Zeit für die organisatorisch-rechtlichen Vorbereitungen der Pfarreigründung zu knapp geworden wäre. Wir hatten ja lange Zeit keinen Verwaltungsleiter, der diese Vorbereitungen zusammen mitden Vertretern der Kirchenvorstände unterstützen soll. Wir freuen uns daher, dass Frau Anne-Katrin Rauschenbach ihren Dienst als neue Verwaltungsleiterin für unseren pastoralen Raum angetreten hat. Sie ist zugleich (mit einem etwas größeren Stellenanteil) für unseren benachbarten Raum Berlin-Südwest tätig. Sie wird zusammen mit Vertretern der beiden Kirchenvorstände, die im November zur Hälfte neu gewählt worden sind, die organisatorischen Schritte zur Pfarreigründung vorbereiten. Dazu soll eine „Arbeitsgruppe Ressourcen“ gebildet werden, die sich mit Themen wie Organisaton, Finanzen, Liegenschaften und Personal befasst. Die Arbeitsgruppe wird sich eng mit dem Pastoralausschuss abstimmen. Die vielen Sitzungen und Gespräche, die für diesen Prozess notwendig sind, sind gewiss nicht jedermanns Sache. Umso dankbarer sind wir für das Engagement der vielen Ehrenamtlichen, die sich hier bisher eingebracht haben. Wir bitten um Geduld und Durchhaltevermögen für die vor uns liegenden Aufgaben. Martin Lehmann-Stanislowski (Moderator)
Pfarrer Harry Karcz (Leiter der Entwicklungsphase).

 

Liebe Gemeindemitglieder,
mein Name ist Anne-Katrin Rauschenbach, ich bin seit dem 01.12.2019 die neue Verwaltungsleiterin für die beiden Pastoralen Räume Berliner Südwesten und Lankwitz-Marienfelde. Gern möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich Ihnen kurz vorzustellen: Ich bin gebürtige Berlinerin, 42 Jahre alt und in der Salvator-Gemeinde in Lichtenrade beheimatet. Mit meinem Mann, meiner Mutter und mittlerweile drei Katzen lebe ich gemeinsam unter einem Dach. Nach dem Abitur habe ich zunächst eine Berufsausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten absolviert und in diesem Beruf danach noch fünf Jahre als Büroleiterin in einer auf Immobilien- und Baurecht spezialisierten Kanzlei gearbeitet. Noch während meines berufsbegleitenden Studiums der Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Rechnungswesen und Controlling bin ich zur Deutschen Bahn gewechselt, wo ich 15 Jahre in verschiedenen Funktionen im Finanz- und Personalbereich tätig war, die letzten sieben Jahre als Teamleiterin Personalplanung und Abschlüsse im Vorstandsbereich Personal der Konzernleitung. Neben weiteren Themen habe ich dort auch Veränderungsprozesse begleitet. Darüber hinaus habe ich – ebenfalls berufsbegleitend – ein Masterstudium Mediation mit den Schwerpunkten Mediation im Kontext Schule, Kinder, Jugendliche, Konfliktmanagementsysteme in Unternehmen und Organisationen abgeschlossen und war seit 2011 auch als interne Mediatorin bei der Deutschen Bahn bei Konflikten im Arbeitskontext tätig. Seit ich begonnen habe, mich mit dem Thema Mediation zu beschäftigen, wuchs in mir das Bedürfnis, beruflich noch einmal etwas Neues zu beginnen. Anfänglich war dies noch recht unkonkret, zunehmend wurde schließlich der Wunsch deutlich, abseits vom Großkonzern stärker im persönlichen Kontakt mit Menschen im sozialen Bereich zu arbeiten. Und so bin ich nun meinem Herzen gefolgt und freue mich auf die Tätigkeit als Verwaltungsleiterin. Bereits seit 2012 bin ich in einem christlichen Berliner Kinderheim ehrenamtlich aktiv, 2016 haben mein Mann und ich dort eine Patenschaft für sechs Geschwisterkinder im Alter von mittlerweile 10 bis 19 Jahren übernommen und verbringen mit viel Freude Zeit mit den Kindern, die uns sehr ans Herz gewachsen sind. In meiner Freizeit singe ich im Kirchenchor und spiele (leider noch immer mehr schlecht als recht) Gitarre. Wenn es die Zeit erlaubt, gehen mein Mann und ich gerne tanzen. Ich bringe ein breites Spektrum an Erfahrung mit in meine neue Tätigkeit. Da ich jedoch aus einem ganz anderen beruflichen Umfeld komme, bin ich für Ihre Unterstützung sehr dankbar und freue mich, von Ihnen lernen zu dürfen. Wenn Sie mich sehen, sprechen Sie mich gerne an.
Ihre Anne-Katrin Rauschenbach

 

Ökumenischer Pilgertag

Am 7. September 2019 von 10:00 bis 15:30 Uhr auf dem ehemaligen Grenzstreifen anlässlich des Mauerfalls vor 30 Jahren Wir pilgerten in ökumenischer Gemeinschaft auf dem ehemaligen Grenzstreifen von Lichterfelde Süd bis Marienfelde. Der Weg verlief entlang unserer Kirchengemeinden Mater Dolorosa, Eben-Ezer, Dietrich Bonhoeffer, Vom Guten Hirten mit Sankt Alfons, Marienfelde und Neuapostolische Kirche Marienfelde, die den Tag gemeinsam vorbereitet haben und gestaltet haben. Die Geschichte der Menschen und Gemeinden auf beiden Seiten der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg ist miteinander verwoben. Daran haben wir an mehreren Stationen mit Worten, im Gebet und mit Gesang erinnert. Die reine Wegstrecke betrug ungefähr zehn Kilometer. Zum Abschluss gab es im Dorothee-Sölle-Haus eine Andacht und einen Imbiss mit Brot und Aufstrichen.

 

 

 

 

 

 

 

Einen ausführlichen Bericht über unseren Pilgerweg mit den ökumenischen Partnern
im Pastoralen Raum können Sie in der nächsten Advents-Ausgabe „Gemeinsam
Unterwegs“ lesen und jetzt schon im Internet auf der Homepage des Erzbistums Berlin:
(www.erzbistumberlin.de/wir-sind/wo-glauben-raum-gewinnt).

 

Einen Namen (Patrozinium) für die neue Pfarrei finden
Nach dem jetzigen Stand der Planung werden wir zum Januar 2022 als „Pastoraler Raum
Lankwitz-Marienfelde“ eine gemeinsame Pfarrei bilden. Dazu gehören unsere Kirchen und bisherigen Gemeinden Mater Dolorosa, Vom Guten Hirten und St. Alfons. Dafür wird es auch notwendig sein, ein gemeinsames Patronat zu finden. Wir wollen einen breiten Konsens erreichen, deshalb bringen Sie sich bitte alle als Gemeindemitglieder ein. Nach der Neugründung behalten selbstverständlich unsere bisherigen (Pfarr-) Kirchen ihre Namen. Wenn aber keine von ihnen das Patrozinium der neuen Pfarrei zukünftig vorgibt, müssen wir also über einen neuen Namen entscheiden. Folgende Form hat der Pastoralausschuss bestimmt und bei unserem Festgottesdienst in der Kirche St. Alfons am 13. September bekanntgegeben: Alle Gemeindemitglieder können begründete Vorschläge für das Patrozinium der neuen Pfarrei bis zum Fest Allerheiligen (1. November) einreichen. Formale Eckpunkte, die dabei berücksichtigt werden müssen, sind die Richtlinien, die Sie auf der Homepage des Erzbistums Berlin (www.erzbistumberlin.de) finden. Dort heißt es unter anderem: Die Namenswahl sollte gut nachvollziehbar und begründet sein. Es darf keine Doppelung eines Namens mit einer anderen neuen Pfarrei im Erzbistum Berlin geben. Der Pastoralausschuss wird Ihre Vorschläge prüfen und geeignet erscheinende Namen bei der Kirchenvorstandswahl am 23./24. November zur Abstimmung stellen, um die Tendenz für ein Patrozinium zu ermitteln. Mit der daraus folgenden Empfehlung des Pastoralausschusses wird dann die letzte Entscheidung unser Erzbischof treffen. Auch deshalb: Gehen Sie zur Kirchenvorstandswahl oder nutzen Sie die Möglichkeit der Briefwahl. Briefwahlunterlagen beantragen Sie bitte im Pfarrbüro.
Pfarrer Harry Karcz
(Leiter des Pastoralen Raumes Lankwitz-Marienfelde)

 

Dekret zur Errichtung des „Pastoralen Raumes“
Zur genauen Information beachten Sie bitte die Sonderausgabe des Gemeindebriefes, die in unseren Kirchen ausliegt. Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der nächsten Ausgabe von „Gemeinsam unterwegs“. Text aus der Urkunde: Die Pfarreien Mater Dolorosa, Berlin-Lankwitz, Vom Guten Hirten, Berlin-Marienfelde, mit allen Orten kirchlichen Lebens und der Chaldäischen Gemeinde werden als gemeinsamer Pastoraler Raum errichtet. Der Pastorale Raum wird bis zur Gründung der neuen Pfarrei als Pastoraler Raum Lankwitz-Marienfelde bezeichnet. Der Leiter der Entwicklungsphase des Pastoralen Raumes wird durch ein gesondertes Dekret ernannt. Die Entwicklungsphase des Pastoralen Raumes beginnt am 14. September 2017 und dauert in der Regel drei Jahre. Dieses Dekret wird vollzogen mit Wirkung vom 14. September 2017. Berlin, 14. September 2017

Heiner Koch
Der Erzibischof von Berlin
Überreichung der Kerzen an die Vertreter der „Orte kirchlichen Lebens“

Ein bedeutendes Datum für unsere Gemeinde
14. September (Donnerstag)
Eröffnung des Pastoralen Raumes

Unsere Gemeinde wird zu einem großen Pastoralen Raum verbunden mit der Nachbargemeinde Mater Dolorosa. In einem Zeitraum von ungefähr drei Jahren wachsen wir dann schrittweise zusammen. Spätestens 2020 wird daraus eine neue Pfarrei hier im Süden von Berlin entstehen. Der Startschuss fällt am 14. September (Donnerstag) mit dem Besuch der Bistumsleitung für einen ganzen Tag. Dazu gehören der Erzbischof, der Generalvikar, der Weihbischof, der Personaldezernent, die Seelsorgeamtsleiterin, der Finanzdezernent, der Schuldezernet und die Caritasdirektorin. Sie besuchen die wichtigsten Orte kirchlichen Lebens in unseren Pfarreien, treffen sich mit den Religionslehrern/-innen und Angestellten. Es gibt eine große Gesprächsrunde mit dem pastoralem Team, Vertetern der Gremien (Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand) und der Bistumsleitung. Der Tag findet dann seinen geistlichen Höhepunkt in einem festlichen Gottesdienst mit unserem Erzbischof in der Kirche Mater Dolorosa um 19 Uhr. Dekrete und Ernennungsurkunden werden dabei überreicht. Anschließend sind alle Gemeindemitglieder eingeladen zu einem Empfang in dasGemeindezentrum Mater Dolorosa. Es besteht die Möglichkeit zu Reflexionsgesprächen mit den Vertretern des Erzbischöflichen Ordinariates.

Zur genauen Information
beachten Sie bitte die „Sonderausgabe zur Eröffnung des Pastoralenraumes“ und die Hompage (www.vomgutenhirten.de).

Gemeinsam unterwegs

in einen „Pastoralen Raum Lankwitz – Marienfelde“!
Bestätigung des Pastoralen Raumes durch den Erzbischof
Erzbischof Heiner Koch hat das Votum für unseren Pastoralen Raum bestätigt. Die Zeit der
Findungsphase seit 2013 ist vorbei. Wir stehen in den Startlöchern für eine dreijährige
„Entwicklungsphase“. Was bedeutet das konkret?
1. Jahr: Wir erhalten nach der Sommerpause einen Termin, an dem unser Erzbischof in einem Pontifikalamt die Entwicklungsphase für unseren Pastoralen Raum eröffnet. Dabei werden der Leiter des Pastoralen Prozesses und ein Moderator ernannt. Im ersten Jahr der Entwicklungsphase (Startphase) steht im Vordergrund das Kennenlernen der „Orte kirchlichen Lebens“. Die „Steuerungsgruppe“ und ein „Pastoralausschuss“ werden bestimmt. Erste Ideen zu einem Pastoralkonzept werden formuliert. Im nächsten Schritt werden eine Innen- und Sozialraumanalyse erstellt.
2. Jahr: Zusammen mit den „Orten kirchlichen Lebens“ (alle Pfarreien und Institutionen, kirchliche Kitas, Schulen, Krankenhaus und Caritaseinrichtungen) wird die inhaltliche Ausrichtung des Pastoralen Raumes erarbeitet. Gegen Ende des zweiten Jahres wird das Pastoralkonzept der „Leitungskonferenz“ vorgelegt.
3. Jahr: Die Orte kirchlichen Lebens klären die Struktur-, Finanz- und Personalfragen. Wie
kann die Zusammenlegung von Finanzen und Verwaltung gelingen? Wie erfolgt die Zuordnung des Personals? Am Ende des dritten Jahres wird aus dem „Pastoralen Raum“ mit all seinen „Orten kirchlichen Lebens“ eine neue Pfarrei. Pfarrer Harry Karcz
Näheres lesen Sie unter
www.erzbistumberlin.de/wir-sind/wo-glauben-raumgewinnt/entwicklungsphase

Wo Glaube Raum gewinnt
“Gemeinsam unterwegs”

„Wo Glaube Raum gewinnt“ – So umschrieben ist ein neuer Prozess in unserem Erzbistum Berlin mit weitreichenden Folgen für alle Kirchengemeinden.Mit dem Hirtenwort unseres Erzbischofs Rainer Kardinal Woelki am 1. Advent des vergangenen Jahres wurde der Prozess angestoßen. Am Ende soll eine totale Veränderung der bisherigen Strukturen stehen: 30 Pfarreien im Jahr 2020 für das ganze Erzbistum Berlin! Nun ist diese Initiative durch eine personelle Neuordnung in unserer Gemeinde angekommen. Daher möchte ich Ihnen das Wichtigste dieser Entwicklung darstellen: Mit Auftaktveranstaltungen in den Dekanaten begannen die Informationen für die Pfarrgemeinden, kirchlichen Orte und Verbände. Anlass sind die demographischen Fakten der Gegenwart und Prognosen für die Zukunft. Dazu kommen die Zahlen der zu erwartenden pastoral Mitarbeitenden, Angestellten und die dafür zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Der Kardinal betont, dass dieser Prozess nur Erfolg zeigen kann, wenn sich alle einbringen. Als ersten Schritt bittet er herauszuarbeiten, wo Vernetzungen intensiver genutzt und neu geknüpft werden könnten zwischen Pfarreien, Caritas, Schule, Kitas, Hort, Krankenhaus, Ordensgemeinschaften und den benachbarten Gemeinden untereinander. Bisherige Pfarrei- und Dekanatsgrenzen werden aufgebrochen und Strukturen verändert. Dabei gilt es, den Blick über den „eigenen Kirchturm“ hinaus zu wagen. Sicher ist schon eines: Am Ende wird vieles anders, Gewohntes weggebrochen oder umstrukturiert sein. Klar, dass sich Ängste breit machen. Nicht alle Verantwortlichen sehen diesem Prozess optimistisch entgegen. Befürchtungen sind nicht einfach wegzuwischen. Manche Kritiken sind schon geäußert worden. Wichtig wird es sein, dass sich tatsächlich alle mit einbringen, auch die Kritiker und Skeptiker. Für die nächsten drei Jahre sind wir eingeladen zur Diskussion und Meinungsbildung. Ziel muss es sein, jenen, die der Kirche distanziert gegenüber stehen, wieder intensiver mit Gott in Berührung zu bringen und gleichsam den Gläubigen vor Ort eine Stütze zu bleiben, d.h. Gottesdienstorte, wo Menschen zahlreich die Kirchen besuchen und Gemeindezentren, die genutzt werden, sollen erhalten bleiben. Gerade in den Pfarrgemeinden sind wir eigentlich die ersten, die aktiv diesen Prozess mitbestimmen sollten, damit nichts über unsere Köpfe hinweg entschieden wird. Am 24. April haben sich daher die Vorstände der beiden Pfarrgemeinderäte Vom Guten Hirten und Mater Dolorosa mit Pfarrer Schlede und Pfarrer Karcz zu einem ersten Gespräch getroffen und als Ergebnis einen Brief an den Kardinal verfasst, in dem es u.a. heißt „… den angestoßenen Prozess möchten wir aufgrund unserer pastoralen Situation aktiv mitgestalten. Denn es besteht eine gewachsene Struktur über die Gemeinde- und Dekanatsgrenzen hinweg.“ Gemeint sind damit das St. Marien-Krankenhaus, die Caritaseinrichtungen, die St. Alfons- und St. Hildegardschule, unsere Kitas, die Hortinitiative und viele Kontakte der Gemeindemitglieder – vor allem der Jugendlichen – untereinander. Erfahrungen wurden gesammelt im Kietznetzwerk „Rund um den Guten Hirten“ und im Zusammenwachsen der beiden früheren katholischen Gemeinden in Marienfelde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

        Die Kirchen im Pastoralen Raum Lankwitz-Marienfelde:

      Vom Guten Hirten     Mater Dolorosa     Kloster St.Augustinus     St.Alfons

Das Seelsorge-Team in Lankwitz und Marienfelde

Im Zuge dieses Prozesses ist mit dem 1. August 2013 für die beiden Gemeinden
Mater Dolorosa und Vom Guten Hirten eine neue Struktur der Zusammenarbeit geschaffen worden.

Konkret bedeutet das:

Unser Erzbischof hat Pater Dr. Sebastian Punayar CMI zum Pfarrvikar beider Gemeinden ernannt. Der Kirchen-gemeinde Vom Guten Hirten ist die Stelle eines Kaplans gestrichen worden. Pfarradministrator der Pfarrei Mater Dolorosa ist zunächst unter Beibehaltung der bisherigen Aufgaben in der Gemeinde Vom Guten Hirten Pfarrer Harry Karcz. Pater Dr. Sebastian Punayar wird im Pfarrhaus Mater Dolorosa wohnen, Pfarrer Karcz weiterhin im Pfarrhaus Vom Guten Hirten. Zu dieser neuen Art der Stellenbesetzung heißt es erklärend auf der Homepage des Erzbistums Berlin: Derzeit ernennt der Erzbischof für die Leitung einer Pfarrei Pfarradministratoren. Dies ermöglicht eine flexiblere Stellenbesetzung und erleichtert den späteren Zusammenschluss zu einer größeren Pfarrei und die Schaffung pastoraler Räume. In dieser Übergangszeit werden Gemeinden mitunter von benachbarten Pfarrern administriert. So können andere Priester stärker in der Seelsorge eingesetzt werden und neue Seelsorgefelder ins Blickfeld rücken. Die Pfarrvikare sollen überwiegend diese seelsorgliche Arbeit leisten. Ein Pfarrvikar ist in der Regel ein Priester nach dem Pfarrexamen, der seinen priesterlichen Dienst und seine Fähigkeiten in Eigenverantwortung einbringt. Pfarrvikare sind daher keine Kapläne. Sie sind eingebunden in eine kooperative Pastoral und in die Leitungsverantwortung des Pfarradministrators. Diakon für den Pastoralen Raum ist Diakon Ralph-Dieter Feigel seit Dezember 2013. Die katholische Krankenhausseelsorge im St.Marien-Krankenhaus leisten Pater Maximilian Segener SDS und Frau Ursula Ziegenhagen.

Die neue Chance:

Die zukünftige Aufgabe wird es sein, für jede Pfarrei und im neuen „Pastoralen Raum“ die Arbeit eines kooperativen Leitungsstils zu entwickeln und zusammen mit den Gremien der Pfarreien (Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat) zu praktizieren. Mit dem Prozess „Wo Glaube Raum gewinnt“ stellen wir uns als Kirche der Realität, so umschreibt es der Erzbischof in seinem Hirtenwort. Die Chance für unsere Gemeinden ist es, sich neu auszurichten, neu zu schauen, was kann aufgegeben und was muss neu aufgebaut werden oder sollte erhalten bleiben. Das gilt für Verwaltung und für Seelsorge gleichermaßen.

Unsere Verantwortung:

Was am Ende tatsächlich herauskommt und ob es Erfolg zeigt, hängt mit von uns ab. Begleiten wir den notwenigen Prozess durch aktives Mittun, auch durch Diskussion und Kritik, vor allem aber getragen durch unser Gebet und der Unterstützung des neuen pastoralen Leitungsteams der beiden Gemeinden in dieser kommenden sicher nicht ganz einfachen Findungsphase.
Harry Karcz Pfarrer

Diakon Ralph-Dieter Feigel stellt sich vor

Liebe Schwestern und Brüder,
ein Pfarrer sprach einmal von „den Diakonen, den unbekannte Wesen, für denen im Hochgebet die Rede ist“. Ein anderer Priester, mit dem ich wie mit dem erstgenannten ansonsten freundschaftlich verbunden bin, empfand Diakone in der Eucharistiefeier als eher überflüssig und vor allem störend, weil „sie dem Zelebranten den Platz wegnähmen“. Wenn ich mich Ihnen mit diesen Zeilen als der neue Diakon der Gemeinde Vom Guten Hirten vorstelle, dann kann ich mir denken, dass gelegentlich ähnliche Meinungen ausgelöst werden. Daher einige Zeilen zur Erklärung: Unser Erzbischof hat vorgeschlagen,
dass in jedem der sich entwickelnden neuen „Pastoralen Räume“ auch ein Diakon mitarbeitet, unter anderem aus diesem Grund habe ich mit Wirkung vom 1. Dezember 2013 ein Sendungsdekret erhalten, was mich zur Mitarbeit in Liturgie und Verkündigung beauftragt. Im Pfarrgemeinderat bin ich „frisch-geborenes“ Mitglied. Mein eigentlicher Arbeitsschwerpunkt bleibt vorerst mit den Aufgaben als Dekanatskrankenseelsorger in Neukölln erhalten. Dort bin ich zuständig und verantwortlich für die Absicherung und Gestaltung der der Kranken- und Krankenhausseelsorge, der Besuchsdienstarbeit und der Seelsorge vor Ort. Vor Ort heißt, da, wo Mensch Hilfe brauchen, da ist der Einsatzort eines diakonal tätigen Christen, daher eben auch eines Diakons. Ein Diakon geht also an die Peripherie der Gemeinde, diese Arbeit wird selten gesehen und ist doch einer der unverzichtbaren Grundpfeiler jeder Gemeinde. Wenn dann ein Diakon in der Hl. Messe am Altar steht, dann ist er dort vorallem Repräsentant dieses Bereiches unserer Kirche. Noch viel ließe sich zu diesem Amt sagen. Das muss aber an anderer Stelle erfolgen. Nur noch dies: Der Diakon gehört mit den Priestern und Bischöfen zum Klerus, also zu den Dienern der Kirche. Das Amt wird durch das Weihesakrament übertragen. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil überträgt die Kirche den Diakonat als eigenständiges Amt („Ständiger Diakon“) auch verheirateten Männern; fast alle der 38 Diakone in Berlin sind verheiratet. Zur Person: Ich bin 64 Jahre alt, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, Erwerbsberuf Lehrer an einem Tempelhofer Gymnasium (Fächer Chemie, Biologie, Religion), gewählte Heimatgemeinde Maria Frieden, geweiht 2008, anschließend in der Gemeinde Bruder Klaus (Britz), 2011 zusätzlich Dekanatskrankenseelsorger für Neukölln. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen in der Gemeinde Vom Guten Hirten. Ich bin gespannt, wie sich die Entwicklung im Marienfelder/Lankwitzer Raum in Zukunft gestaltet. Der Heilige Geist schenke uns allen dazu Kraft und Weisheit!
Ralph-Dieter Feigel

Herzlich willkommen!
Unser neuer Pfarrvikar Dr. Sebastian Punayar CMI

Liebe Gemeinde,
in aufrichtiger Freude darf ich Ihnen allen ein erstes herzliches Wort des Grußes schreiben. In diesen Wochen feiere ich in den Kirchen Mater Dolorosa, Vom Guten Hirten und St. Alfons meine ersten Gottesdienste mit Ihnen. So ein Anfang bringt Neues mit sich. Ungewohntes oder Unsicherheiten, auch Ängste. Sie werden fragen: Wer ist das, der nun bei uns und für uns als Seelsorger sein soll? Und ich frage mich: Wie wird das alles werden in diesen Gemeinden? Zunächst, wer ist der neue Pfarrvikar? Geboren (1950) und ausgebildet in Indien, promoviert in Rom und in Indien gearbeitet. Seit 2010 bin ich Pfarrer in der Gemeinde Christus König in Berlin Adlershof. Und was ist das für ein Mensch? Meine Schwächen und Fähigkeiten möchte ich hier nicht beschreiben. Ein passendes Bild zu dieser Frage könnten selbst meine Freunde mir nicht geben. So muss ich Sie einfach bitten und einladen, Ihre Antwort in der Begegnung mit mir bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten selbst zu suchen. Da wünsche ich, dass für Sie am Ende ein recht buntes Bild zustande kommt. Bei meinem Treffen mit Herrn Pfarrer Karcz und auch mit dem Pfarrvikar Felgner habe ich erfahren, dass viele von Ihnen Gemeinde als das Miteinander der vielfältigen Fähigkeiten und Gaben sehen, dass manche von ihnen Verantwortung übernehmen und wichtige Aufgaben anpacken. Neben dieser Bereitschaft zum Miteinander wünsche ich Ihnen und mir Offenheit in den Begegnungen, Kritik als heilsame Korrektur und viel belebende Phantasie.
Ihr neuer Pfarrvikar Dr. Sebastian Punayar

„Der Pastorale Raum ist da, aber wo bin ich?“

… bei der gut besuchten theologischen Tagung in Mater Dolorosa mit Prälat Dr. Stefan Dybowski brachte es eine Seniorin auf den Punkt. Nach einer Diskussion zur Zukunft der Pastoralen Räume fand sie allgemeine Zustimmung. Ja, „pastorales Leben“, Begegnung aus dem Glauben heraus, kann überall stattfinden, am Gartenzaun, im Supermarkt, am Krankenbett, auf dem Spielplatz. In der Fastenzeit, in der wir einen gemeinsamen Weg gegangen sind und doch räumlich getrennt waren und in der wir auch eine intensive Begegnung mit Gemeindemitgliedern aus der Gemeinde Heilige Familie hatten, waren es oft die kleinen Gespräche am Rande, die den wesentlichen Anstoß gaben. Oder die eine Mailanfrage aus Mater Dolorosa, wie wir es denn mit „24 Stunden für Gott“ hielten. Ja „Wie?“ Es war ähnlich wie damals, als die Campesinos aus unserer peruanischen Partnergemeinde uns fragten „Wie haltet Ihr es denn mit der Bibel?“ Und nach anfänglicher Hilflosigkeit entstand dann eine 20jährige Tradition des Bibel Teilens. Diesmal entstand die Idee zu einem FriedensNachtGebet. Was denn, am Abend vor dem Kirchweihfest? Ich fand schnell zwei Begeisterte. Ja, gerade vor dem Fest in Stille für den Frieden beten! Das zog eine Runde von Menschen an. Der Impuls kam aus dem Pastoralen Raum. So wie es mich zu den stillen Spätschichten nach Mater Dolorosa gezogen hat, so werden wir im Mai unsere Nachbarn zur Pfingstnovene in die Kirche St. Alfons einladen. Unsere gemeinsame Gemeindereferentin kam bei unserer Kinderfastenaktion auf die Idee, dieses lebendige Angebot, bei dem sich auch viele junge Eltern beteiligten, nächstes Jahr in beiden Gemeinden anzubieten. Beim Misereor-Gottesdienst in der Kirche St. Alfons gestaltete die St. Alfonsschule den Gottesdienst mit, in der Kirche Vom Guten Hirten junge Eltern mit Mechthild Haller mit einigen Kindern. Pfarrer Karcz brachte sich spontan mit seinen Erlebnissen aus den Philippinen ein. Ein beglückendes Erlebnis in der Fastenzeit war auch der mitreißende Bericht von Ute Eberl über ihre Erlebnisse als geladene Mithörerin bei der Bischofssynode in Rom. Anrührend, wie sie beschrieb, wie der mächtigste Mann in unserer Kirche vor allem zuhörte, obwohl die Meinungen extrem auseinander gingen, und zum Zuhören aufrief. Das können wir mitnehmen. Nach einer ziemlich terminreichen Fastenzeit mit vielen Veranstaltungen und liebevoll gestalteten Andachten kam bei mir der Wunsch auf, nächstes Jahr vielleicht durch gemeinsame Exerzitien im Alltag an vielen kleinen Orten ein gemeinsames geistliches Thema zu haben, das uns täglich in Stille verbindet. Pastoraler Raum ist da, wo ich bin…und da ist Gott bei uns.
Inge Lux

„Gemeinsam unterwegs“ zum „Pastoralen Raum“

Auf dem Weg zum „Pastoralen Raum“ ist uns ein zeitlicher Rahmen vorgegeben, den das Erzbischöfliche Ordinariat festgelegt hat. Der erste Zeitabschnitt begann mit der Findungsphase, die jetzt zu Ende geht, in der sich Nachbarpfarreien näher kennenlernen sollten. Mit unserer Gemeinde und Mater Doloros hat das bisher gut funktioniert. Jetzt beginnt die dreijährige Entwicklungsphase: Bildung des Pastoralen Raums und Entwicklung zu einer neuen Pfarrei. Dazu müssen die Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte ein Votum abgeben. Bestätigt der Erzbischof das Votum, wird durch den Generalvikar mit einem feierlichen Pontifikalamt der Pastorale Raum offiziell eröffnet. Dann beginnt die dreijährige Entwicklungsphase, in der unsere beiden Gemeinden gemeinsam mit den Orten kirchlichen Lebens (Caritaseinrichtungen, Krankenhaus, Schulen, Kitas, katholische Arbeitsgemeinschaft der Soldatenbetreuung und die Gottesdienststandorte) die Grundlagen für die neue Pfarrei erarbeiten, die am Ende der Entwicklungsphase errichtet werden soll. Eigentlich befinden wir uns schon seit geraumer Zeit in dieser Phase, da wir mit Mater Dolorosa schon sehr viele Gemeinsamkeiten, Projekte und Aktivitäten entwickelt haben, wie die Fronleichnamsprozession, Tagungen, Einkehrwochenenden, Pilgertag, Welcome-In, Eine-Welt-Initiativen, Seniorenaktivitäten, PGR-Sitzungen und nicht zu vergessen die Jugend und Ministranten, nur um hier einige zu nennen. Außerdem praktizieren wir seit einigen Jahren die Personalunion des pastoralen Teams. Eine große Hilfe auf diesem Weg ist die gemeinsame Zeitschrift „Gemeinsam Unterwegs“. Dadurch haben wir uns bereits intensiver kennengelernt und erste Gemeinschaftsbildungen vollzogen. Wir werden jetzt die inhaltliche Ausrichtung der künftigen Pfarrei entwickeln müssen, z.B. den Sozialraum (Caritas) analysieren, ein Pastoralkonzept erstellen, in dem festgehalten wird, welche Schwerpunkte sich ein Pastoraler Raum als künftige Pfarrei setzt, wie die Beteiligten gemeinsam Kirche sein wollen in Marienfelde und Lankwitz, wie Verkündigung, Liturgie und caritative Nächstenliebe in einer Großpfarrei gelebt werden können. Dazu gehört es auch, dass die alte Versorgungsphilosophie nicht mehr aufrecht erhalten bleiben kann. Es müssen sich verstärkt mehr Gemeindemitglieder darüber bewusst werden, ihre von Gott gegebenen Gaben und Begabungen einzusetzen und ehrenamtliche Aufgaben sowie eigene Verantwortung zu übernehmen. Im letzten Jahr der dreijährigen Entwicklungsphase geht es um die Pastoralstruktur der künftigen Pfarrei. Die Pfarreien und Orte kirchlichen Lebens klären gemeinsam die notwendigen Strukturen, Finanz- und Personalfragen. Wie kann die Zusammenführung von Finanzen und Verwaltung gelingen? Wie können die Standorte gestaltet werden? Wie erfolgt die Zuordnung des Personals? Nachzulesen ist das alles auch auf der Internetseite des Erzbischöflichen Ordinariates unter „Wo Glauben Raum gewinnt“.
Pfarrer Harry Karcz
(Den Artikel habe ich zusammengestellt aus einer Ansprache der Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Mater Dolorosa Barbara Dobrowolski aus Anlass einer Gemeindeversammlung im November – herzlichen Dank!)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemeinsam Unterwegs                                                                                                         Gemeinsam Unterwegs Sonderheft